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Wahnsinn, gestern waren wir noch in San Francisco, heute Abend sitze ich im heimischen Wohnzimmer und tippsel darüber, wie es uns auf dem Rückflug ergangen ist.

Erst einmal möchte ich zusammenfassend sagen, dass beim Rückflug (fast) alles von A – Z ohne Probleme funktioniert hat und der Krümel sich noch einmal – zur großen Erleichterung seiner Eltern – vorbildlich verhalten hat.

Wir haben uns gegen 11.30 Uhr Ortszeit vom hoteleigenen Shuttle abholen lassen und waren keine halbe Stunde später am Airport. Dort hat man uns sogleich in die Reihe für Kinder/Rollstuhlfahrer und Sondergepäck eingewiesen. Sehr schön, haben wir gedacht, dann gehts schneller. Falsch gedacht! Der Herr mit Hund und der für diesen vorgesehenen riesigen Transportbox etwas vor uns schien irgendwelche Schwierigkeiten zu haben oder zu machen, man weiß es nicht genau. Jedenfalls ging es bei uns gar nicht bzw. nur sehr langsam voran – die Menschen in der normalen Shhlange hatten ihr Gepäck nachher vor uns aufgegeben. Klasse! Der Kranich-Angestellte bestätigt uns, dass wir sowohl zwei zusammenhängende Sitze, als auch ein Babybasinett haben. Soweit also alles richtig.

Weiter geht es zur Sicherheitskontrolle. Dort stellt sich heraus, dass uns meine Bordkarte doppelt ausgedruckt wurde, eine für das Infantil und keine für meinen Mann. Also noch einmal zurück, marsch, marsch und die richtige holen. Wenn man aber auch nicht alles sofort kontrolliert.

Wieder zurück, weisen einen nette Tafeln schon auf die bevorstehende Sicherheitskontrollen-Prozedur hin: Schuhe ausziehen, Uhr, Handy, elektronische Geräte aus den Taschen holen, Gürtel ablegen, Flüssigkeiten are not allowed. Witzigerweise ist es aber kein Problem, die Wasserflasche, die wir für den Krümel eingepackt haben, zu kontrollieren und dann durchzuwinken. Alle Nahrungsmittel, die sich in der Wickeltasche befinden, müssen raus, in einen extra Behälter und da werden sie dann eingehend untersucht. Wir gehen derweil durch den Körperscanner und dürfen noch unsere Hände hinhalten. Da es einige Zeit gedauert hat, bis wir die ganzen Fruchtdrücker etc. aus der Tasche raus hatten und es ebenso dauert, bis man das ganze Gebrassel wieder an Ort und Stelle hat und vor allen Dingen die Schuhe an den Füßen und  den Zwerg wieder im Tragegurt, hat es sich hübsch aufgestaut hinter uns – aber wenn sie es so haben wollen, dann kriegen sie es so.

Dann ist auch schon gar nicht mehr so viel Zeit bis zum Boarding. Wir besorgen uns noch  einen natürlich viel zu teuren Happen zu essen und dürfen uns dann in die Pre-Boarding-Reihe einreihen. Hier steht auch eine Mutter mit zwei sicherlich 10- und 12-jährigen Söhnen, warum sie diese Reihe noch nötig haben, weiß ich nicht, aber egal. Es ist schon toll, vor allen anderen ins Flugzeug zu können und sich somit in aller Ruhe einreihen zu können.

Dass es diesmal wirklich eine A 380 ist, merkt man sofort am vermehrten Platzangebot. Da der Krümel heute morgen leider nicht sehr lange geschlafen hat, obwohl wir jede Menge Zeit gehabt hätten, ist er schon die ganze Zeit sehr müde. Als er vor mir angeschnallt auf meinem Schoß sitzt, ist er eingeschlafen, bevor wir überhaupt in der Luft sind. So schläft er sicherlich eine halbe Stunde. Das Babybasinett lehne ich daher erst einmal ab, denn ich weiß, eine Umbettung würde er nicht mitmachen und einmal wach, wird er erst einmal nicht mehr schlafen und da stört das Bett vor uns dann nur, wie wir vom Hinflug wissen.

Diesmal ist der Service und vor allen Dingen die regelmäßige Bedienung mit Getränken viel besser und einem Langstreckenflug angemessen. Fürs Kind interessiert sich trotzdem niemand, also es gibt nicht soetwas wie ein Kiddy Package oder soetwas (und dabei solls früher sogar mal kostenlose Windeln an Bord gegeben haben, habe ich bei SPON gelesen). Schade! Aber wir haben natürlich unser eigenes Package für den Krümel dabei. Dieser begnügt sich aber zunächst damit den Boden vor unseren Füßen zu untersuchen, auf mir herumzuhüpfen und dabei zu schauen, wer hinter uns sitzt und mit diesen Leuten zu „flirten“. Dann gibt es auch schon Abendessen. Das ist, auch ohne Babybett an der Wand, recht schwierig, mit einem kleinen Wusel vor den Beinen, dessen Händchen immer wieder aufs Tablett zu krabbeln versuchen, um sich selber zu bedienen. Wir geben ihm von uns etwas ab und fragen später noch nach einem extra Brötchen. Das ist kein Problem.

Das Wickeln mit randvoller Windel ist mal wieder eine Herausforderung, aber es geht. Auf dem Weg zurück zu unserem Platz, den der Krümel an der Hand vom Papa läuft, bleiben wir in der Bordküche hängen. Dort kommen wir schnell mit einer jungen Frau ins Gespräch. Sie kommt aus Frankfurt, war mit ihrem Freund auch für 3 Wochen in den Nationalparks unterwegs und hält sich hier vorne auf, weil sie große Flugangst hat und Ablenkung braucht (ihr Freund schläft und der SItznachbar nervt nur). Sie ist schon gut in der Welt herumgekommen und gibt uns neue Reisetipps. Sie findet sogleich Gefallen an dem Krümel. Und erzählt wie viele Klamotten sie für noch ungeborene Kinder im Bekanntenkreis eingekauft hat. Wir führen ein langes, angeregtes und nettes Gespräch. Dann ist es schon fast 20.30 Uhr amerikanischer Uhrzeit und wir  ziehen uns an unseren Platz zurück, damit der Krümel hoffentlich schläft. Wir glauben, uns später sicherlich noch einmal über den Weg zu laufen und verabschieden uns deshalb nicht voneinander.  Wir legen den Kleinen mit seiner gewohnten Milchflasche zum Schlafen in das mittlerweile eingehängte Babybett. Nach einigem Hin und Her findet er dann auch zur Ruhe und schläft für gut vier Stunden. Zeit in der der Papa sich zwei Filme anschaut und ich versuche zu schlafen. Ich kann eigentlich überall schlafen, wenn ich müde bin, aber heute will ich irgendwie nicht die richtige Position finden und döse nur so vor mich hin. Als der Krümel aufwacht, dauert es auch nicht mehr lange bis zum Frühstück. Da sich auch hier wieder niemand dafür zu interessieren scheint, ob der Krümel etwas zu essen bekommt oder nicht, frage ich nach einem Frühstückstablett für ihn. Keine MInute später bekommen wir eines mit einem netten Lächeln gebracht. Natürlich muss der Krümel noch einmal kurz vor der Landung, als er schon angeschnallt ist und wir sitzen bleiben müssen, eine große Ladung in seine Hose drücken. Na herzlichen Glückwunsch – das muss jetzt warten bis zur Landung.

Und dann sind wir auch schon in Frankfurt um 11 Uhr deutscher Zeit (mal eben 9 Stunden unter den Teppich gekehrt). Hier werden wir einem von Krümels Opas abgeholt (Dankeschön nocheinmal!) und sind ca. 3 Stunden später wieder zuhause – die der Krümel komplett schläft. Hier ist alles wie immer. Ihr hättet den Kleinen mal sehen müssen, wie freudig er erst einmal überall herumkrabbelt, schaut, ob noch alles so wie vorm Abflug ist und erst einmal seine Spielzeuge zu begrüßen scheint. Dabei macht es diesmal den Anschein, als wisse er, dass er hier zuhause ist. Er freut sich und ist ganz ausgelassen – großartig.

Wir bringen den Kleine gegen halb neun abends ins Bett.  Er sieht so klein und verloren aus in seinem großen eigenen Bett (vor allem, nachdem er es im Basinett gestern so eng hatte). Er schläft ohne Probleme ein. Eine Stunde später wird er schreiend wach. Er trinkt einen Schluck und schreit weiter. Ich nehme ihn hoch, zeige ihm noch einmal, wo er ist und lege ihn dann wieder hin. Er schläft (beruhigt?) weiter – bis jetzt.

Ich kann nur noch einmal sagen: Auch der Rückflug (ca. 10 Stunden Flugzeit) mit dem Krümel war recht entspannt und seine Eltern deshalb auch.

So liebe Leute, ich habe – mit Ausnahme einer halben Stunde vielleicht auf der Rückfahrt von Frankfurt – noch nicht geschlafen. Das war es von mir für heute und überhaupt für immer, was diesen Blog angeht. Es hat mir super Spaß gemacht und euch hoffentlich auch.

 

Sechs Wochen fern der Heimat

Das ist schon eine verdammt lange Zeit, wir haben so viel erlebt. Hier im Blog sind nur einige Eindrücke niedergeschrieben, alles andere konservieren wir uns in unseren Köpfen und ja, die tausenden Bilder werden bei der Erinnerung auch helfen.

Dass es eine absolut tolle und lohnenswerte Reise war, brauche ich wohl nicht noch einmal extra erwähnen…

Auch wenn wir, wie schon erwähnt, noch ewig so weiterfahren könnten, vermisse ich doch so Manches aus der Heimat: Zum Beispiel vernünftiges Brot und Müsli (beides, also Schwarzbrot in Dosen und Kindermüsli für den Kleinen haben wir uns wohlweislich mal mit hierhergenommen, aber natürlich nur in kleiner Menge). Pancakes, Patties, Bacon und Eggs haben wir alles ausprobiert, kann aber irgendwie nicht so unseres werden zum Frühstück. Dann vermisse ich es ordentlich und ausgiebig in einer vernünftigen Küche zu kochen und in einem sauberen Bett ohne Schlafsack schlafen zu können und vor allen Dingen bin ich diesen ewigen Staub und Dreck leid. Ja, ja, ich weiß camping ist der Zustand in dem der Mensch seine eigene Verwahrlosung als Erholung ansieht…
Was ein Glück, dass wir die ganze Zeit über gutes Wetter hatten, ich möchte mir gar nicht ausmalen, wie es in einem so kleinen Wohnmobil zu dritt wäre, wenn es immerzu regnen würde. Solange man fährt, kein Problem, aber wenn man steht und sich nicht draußen aufhalten kann, dann viel Spaß.
93 Beiträge im Blog,18 Kommentare.Wir sind an die 3400 Meilen (5500 Kilometer) gefahren,haben gute 1400 l Sprit für 1100€ verfahren und haben auf 29 Campgrounds gestanden und einmal wild gecampt. Wir waren auf kleinen und großen Campgrounds, auf privaten (wenn auch nur wenige) und staatlichen – wobei es keinen der Nationalpark Campgrounds auf unsere persönliche Hitliste geschafft hat, sondern eher die vom Nationalforest oder BLM. Wir haben Tiere gesehen, die man bei uns nicht mal so eben sehen würde – Schlangen, Elche, Deers, Schildkröten, Eichhörnchen (u.a. auch Streifenhörnchen u.a.), Seelöwen und einen Bären. Wir haben bunte Vögel gesehen und gehört, die so seltsam schöne Töne machen (könnte man teilweise echt gut als Handytöne adaptieren). Greifvögel sind über unseren Köpfen hinweggeflogen.

Wir hatten einige nette/herzliche Kontakte,aber aufgrund der Reiseform eher kurz und oberflächlich,Freundschaften sind nicht entstanden und haben einiges über unser Reiseland erfahren.Der Krümel hat jetzt mehr als genug gehört,dass er „so cute“ist und so tolle blaue Augen hat,wir hätten ihn mehr als einmal abgeben können,wenn wir gewollt hätten.

Ben&Jerrys Icecream:Wir haben ca.10 verschiedene Sorten probiert,zwischendurch hat sich ein paar Mal Hägen Dazz eingeschlichen.Unsere Favorits:Chunky Monkey und Americain Dream.

Wir haben eine Menge Fast Food Ketten durchprobiert,waren in Diner’s und Restaurants,genauso oft haben wir uns aber auch selbstversorgt,sei es mit Gegrilltem(unser Billig-Grill vom Walmart hat doch tatsächlich bis zum Schluss durchgehalten) oder Reis und Nudeln im Wechsel.Am allerbesten hat uns die mexikanische Küche gefallen.

 
Wir haben Jubel, Trubel, Heiterkeit in den Städten erfahren und genauso auch diese unendlicheWeite und teilweise Einöde dieses Landes kennengelernt. Dieses Land hat uns seine schönen Seiten gezeigt, die eindeutig überwiegen und hat uns einen Vorgeschmack auf seine allerschönsten Seiten gegeben (die im Hinterland liegen und die man sich erwandern muss). Seltener haben wir aber auch langweilige bis unschöne Seiten gesehen.
Die Reiseapotheke musste nur wenige Male zum Einsatz kommen und wenn, auch eigentlich nur, um Krankheiten u.ä. im Keim zu ersticken. Es gab keine Unfälle – Gott sei Dank – weder mit dem Wohnmobil, noch mit dem Krümel. Einmal hatte der Kleine eine ziemlich ordentlic he Beule an der Stirn, nachdem diese Bekanntschaft mit dem Fensterrahmen gemacht hatte, aber meine schlimmste Befürchtung, dass er irgendwann die zwei Stufen nach draußen oder sogar mit der Tür herausfällt oder aber beim Toben vom Bett runter, sind nicht eingetroffen. Glück gehabt!
Mit der Nahrungsumstellung (die ja in Wirklichkeit gar keine große ist) sowie mit der Zeitumstellung gab es keine Probleme. Wir werden sehen, wie sich der Rückflug bzw. die Zeit danach gestaltet.
Die besten Verkehrsschilder, die wir gesehen haben, sind die Crossing Schilder: Ped(estrians) X(Kreuz) ing steht dann z.B. dort. Hervorragend!
Jetzt am Ende dieser wunderbaren Reise können wir sagen: Viele Vorurteile/Gerüchte und Vorstellungen, die man so im Allgemeinen über Amerika bzw. seine Landsleute hat, haben sich als unwahr herausgestellt. Natürlich sind einige auch bestätigt worden, aber im Allgemeinen sind wir positiv überrascht. @Hawai-Auswanderer: ich kann mir euch hier sehr gut vorstellen! Ihr passt hier einfach hinein! Und dass wir euch mal besuchen kommen, ist klar, oder?!
Begleitet haben uns auf unserer Reise an die 100 Mitleser(besonders freut mich,dass unsere Hebamme mit darunter ist-sie war eine der ersten,die von der Reiseidee erfahren und diese von Anfang an begrüßt hat), was ich beachtlich finde und mich sehr freut. Ursprünglich war dieser Blog dafür gedacht, es den Großeltern vom Krümel leichter zu machen ihn für 6 ganze Wochen zu entbehren. Und natürlich dient er auch der genauen Reisedokumentation – das er nun so viele Anhänger hat, ist Wahnsinn. Ich hoffe, es hat euch Spaß gemacht uns zu begleiten.

Wir sind gespannt, wer der Erste ist, der es uns gleichtun wird!

Good bye Motorhome

So, es ist vollbracht. Das Motorhome, das fünf Wochen lang unser Zuhause war, ist wieder in seinem zuhause. Zumindest kurzzeitig, morgen geht es sicherlich schon wieder auf eine neue Reise mit neuen Insassen, die sich darauf freuen die USA zu erkunden.
Das Saubermachen ging dann gestern doch recht schnell, auch wenn man natürlich nur begrenzte Putzutensilien hatte. Krümels Kindersitz haben wir an eine kinderreiche amerikanische Familie auf dem Campingplatz verschenkt – sie kennen jemanden, der ihn brauchen kann. Das freut uns sehr, so brauchen wir den noch fast neuen Sitz nicht wegwerfen. Ebenso freuen sich jetzt andere Camper über Camper-Toilettenpapier und Toiletten-Chemie.
Wir sind schon recht früh aufgestanden und waren nach einem letzten Mal Volltanken schon gegen 8 Uhr beim Verleiher. Mit der Rückgabe ging alles mehr oder weniger problemlos über die Bühne. Bloß mussten wir dann noch bis kurz vor elf Uhr warten bis sich genug Leute für das Shuttle gefunden hatten. El Monte fährt seine Kunden nämlich netterweise zum Flughafen. Der „old gentleman“ oben im Office hatte uns ausdrücklich gesagt, dass nur zum Flughafen gefahren wird, wo wir ja heute noch gar nicht hin wollen, sondern zum Best Western El Rancho Airport Hotel. Der Shuttle-Fahrer, ein Amerikaner schätzungsweise Mitte 50, hat uns dann aber auch zum Hotel gefahren…Über ein Trinkgeld hat er sich gefreut. Er war in der IT-Branche beschäftigt und ist arbeitslos geworden, jetzt fährt er Bus für El Monte…
Im Hotel waschen wir noch einmal den letzten Rest Schmutzwäsche – ach ist das schön, nach Hause kommen und nicht sofort waschen zu müssen!
Der Krümel bekommt zusammen mit dem Babybett vom Housekeeper einen kleinen Hotel-Plüschbären und ein Lätzchen gebracht. Nice!
Ansonsten muss ich noch kurz was zu den Kranichen loswerden: Fünf Wochen nach unserem Beschwerdeschreiben an die Fluggesellschaft, haben wir Anwort erhalten. Dass es ihnen alles Leid tue, sie sich Änderungen aber vorbehalten und so weiter und so fort. Als Entschädigung würden wir aber ein Geschenk zugeschickt bekommen….wir sind gespannt. In der Mail deuteten sie zudem noch an, dass auch unser Rückflug auf eine andere Maschine gebucht worden sei.
Das haben wir und andere gleich mehrmals überprüft, stimmt aber nicht. Diesmal bleibt es wohl beim A 380 und auch das Babybett ist uns sicher. Wir sind gespannt!